Das Projekt
Die Abschaffung der Rassentrennung führte in Südafrika 1992 zur politischen Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen. Die über Jahrhunderte hinweg geschaffenen und zementierten großen sozialen Unterschiede aber konnten damit nicht beseitigt werden. Noch heute ist das Leben vor allem von Kindern in Townships und „informal settlements“ (informelle Siedlungen) oftmals von Armut, Existenznöten und fehlenden Zukunftsaussichten geprägt. Viele Eltern haben keine Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern, die dann ohne jeden Schutz und Einbindung in soziale Strukturen den Tag auf der Straße verbringen. Die Möglichkeit, eine kindgerechte Entwicklung durchzumachen, haben sie nicht.
„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.“
Nelson Mandela (1918-2013)
Chancen auf kindgerechte Entwicklung
Die Möglichkeit, eine kindgerechte Entwicklung durchzumachen, haben sie nicht. Folglich sind ihre Aussichten, im Alter von sechs Jahren den Anforderungen der staatlichen Grundschule (primary school) zu genügen, recht gering. Ohne ausreichende Schulbildung aber ist der Weg in die Arbeitslosigkeit, nicht selten auch in die Kriminalität, vorgezeichnet.
Kindern eine Chance zu geben, diesem Schicksal zu entgehen, indem ihnen die für einen erfolgreichen Schulstart unentbehrlichen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden, ist das Ziel von FOOD4THOUGHT.
Suche nach Wissen
Das Projekt wurde 2004 in der Kleinstadt Stanford, ca. 150 km östlich von Kapstadt, gegründet. Sein Mittelpunkt ist eine Vorschule für drei- bis sechsjährige Kinder aus den zwei örtlichen informal settlements. Die Schule heißt auf isi xhosa, der Muttersprache der Kinder, Funimfundo, was „Suche nach Wissen“ bedeutet. Heute werden dort ungefähr siebzig Kinder an fünf Tagen in der Woche ganztägig von drei ausgebildeten Erzieherinnen unterrichtet. Darüber hinaus erfahren sie hier Zuneigung und Schutz, werden medizinisch versorgt und bekommen täglich gesunde, ausgewogene Mahlzeiten.
Funimfundo
Funimfundo ist von der südafrikanischen Regierung zertifiziert und wird auch finanziell gefördert. Allerdings reichen die öffentlichen Gelder nicht aus, um allen Schülerinnen und Schülern einen Platz zu bieten, die Schulgebäude zu erhalten, ausreichend Unterrichtsmaterialien zur Verfügung zu stellen und die Lehrerinnen angemessen zu bezahlen.
Für Food4Thought ist es besonders wichtig, dass auch die Eltern mit in das Projekt einbezogen werden, dass sie mithelfen, die Schule zu verwalten und nach ihren Möglichkeiten einen finanziellen Beitrag zu den laufenden Kosten zu leisten.
Steh auf und tu etwas für dich selbst
Food4Thought ist in der Zwischenzeit über die Vorschule Funimfundo hinaus erweitert worden. In dem angegliederten Gartenprojekt Zizemelini, was „Steh auf und tu etwas für dich selbst“ bedeutet, arbeiten vor allem Mütter der Vorschulkinder. Biologisch-organisch angebaut werden viele Gemüsesorten, die, ergänzt um Produkte kleiner lokaler Farmen, auf Märkten und als wöchentlich ausgelieferte Gemüsekisten verkauft werden.
So entsteht eine über die verschiedenen Bevölkerungsgruppen hinausgehende Zusammenarbeit. Sie hilft, Vertrauen zu schaffen und bringt gesunde Nahrung (food) mit grundlegendem Wissen und Fertigkeiten (thought) in eine nachhaltige Verbindung.
Nahrung für Gedanken
Food4Thought ist die aktivste NGO (non governmental organisation) in der südafrikanischen Region Overberg, zu der Stanford gehört. Die Aktivitäten leitet Maryanne Ward, die seit vielen Jahren Vorsitzende des für Food4Thought verantwortlichen Komitees ist und sich mit viel Enthusiasmus für die Ziele dieser NGO einsetzt.
Die offizielle Website des südafrikanischen Projekts finden Sie unter folgendem Link: